Das Groove-Erleben unter dem Mikroskop (April 2023)

Das angenehme Gefühl, sich zur Musik bewegen zu wollen, wird als Groove-Erleben verstanden. Bisherige Forschung konnte zeigen, dass das Groove-Erleben durch verschiedene musikalische, persönliche, aber auch situative Faktoren beeinflusst wird. Nina Düvel, Philippe Labonde und Reinhard Kopiez tragen mit einer jüngst veröffentlichten Studie dazu bei, die Einflüsse einzelner Komponenten eines Arrangements auf das Groove-Erleben zu erklären.

Für die Studie wurde aus Musikstücken unterschiedlicher Genres das Schlagzeug herausgemischt (sogenanntes Unmixing), sodass drei Versionen eines Stückes verwendet werden konnten: (a) die Originalversion, (b) eine Version ohne Schlagzeug und (c) eine Version nur mit Schlagzeug. Die Teilnehmenden der Studie hörten 10 Musikstückausschnitte jeweils in den drei Versionen. Dazu bewerteten sie ihr Groove-Erleben. In die Modellierung des Groove-Empfindens gingen neben ausgewählten Audioeigenschaften der Versionen auch einige personenbezogene Eigenschaften ein.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Originalversion eines Stücks besser bewertet wurde als die Version ohne Schlagzeug und die Version nur mit Schlagzeug. Darüber hinaus legen die Analysen nahe, dass das Groove-Erleben nicht aus einer einfachen Kombination der einzelnen Instrumente resultiert, sondern vielmehr das Ergebnis der Interaktion verschiedener musikalischer Faktoren auf verschiedenen Ebenen ist.

Weitere Informationen zur Studie finden sich in der Original-Veröffentlichung im Journal Psychomusicology: Music, Mind, and Brain: https://doi.org/10.1037/pmu0000296.

 

Zuletzt bearbeitet: 10.05.2023

Zum Seitenanfang